SEINE GESCHICHTE IN EINIGEN DATEN

Von 1980 bis 1992 organisiert das Kulturzentrum der Stadt Chevilly-Larue das Festival der Geschichtenerzähler, das sich zu der wichtigsten Veranstaltung zur Wiederbelebung der Tradition des Erzählens entwickelt hat.
Im Jahr 1993 gründet das Kulturzentrum das Maison du Conte (Haus des Erzählens), deren Hauptaktivität darin besteht die Künstler bei der Schöpfung ihrer Aufführungen zu unterstützen. Seit dem 6. Oktober 1999 befindet sich das Maison du Conte in der Villa Lipsi, dem ehemaligen Wohnhaus des Bildhauers Morice Lipsi.
Im Jahr 2001 beruft Michel Jolivet den Erzähler Abbi Patrix als künstlerischen Partner an seine Seite.
Seit Juni 2003 leiten sie gemeinsam das Maison du Conte, wo sie ein Team von etablierten und noch in der Ausbildung befindlichen Künstlern aufgestellt haben, die sich für das Haus engagieren.

DIE AUFGABEN DAS MAISON DU CONTE

Künstler-Residenz und Kreation

Das Maison du Conte versteht sich als Sprachrohr für junge Künstler und auch für solche, deren Werke einen Ortsbezug herstellen, sowie auch für innovative und zeitgenössiche Erzählungen. Jede Saison werden mehrere Geschichtenerzähler für einige Wochen oder gar Monate in das Haus eingeladen. Sie werden bei ihren Werken begleitet und haben die Möglichkeit ihre Aufführungen einem Publikum im Maison du Conte oder im Theatrum André Malraux der Stadt Chevilly-Larue zu präsentieren.

Übermittlung und Forschung

Von 2003 bis 2006 haben Abbi Patrix und Das Maison du Conte 18 Erzähler verschiedener Richtungen auf dem Weg einer künstlerischen Auseinandersetzung begleitet, und zwar einerseits durch pädagogische Anleitung und anderereseits durch Anregung zur künstlerischen Eigeninitiative. 2007 wird diese Erfahrung mit einer neuen Gruppe von 15 Erzählern weitergeführt, die drei Tage im Monat im Maison du Conte zusammenarbeiten.
In der Saison 2008/09 bietet das Maison du Conte zwei Labore an : das Labor „Création“ (Neuschöpfung) unter der Leitung von Abbi Patrix und das Labor „Lit’oral“ geleitet von Haïm Isaacs und Didier Kowarsky.
Dieses originelle Abenteuer verleiht den Unternehmungen des Maison du Conte eine entscheident kollektive Dimension.
Am Ende eines jeden Jahres zeigen die einzelnen Laborteilnehmer die Ergebnisse ihrer Arbeit anlässlich eines oder mehrerer öffentlicher Tage : « Die Gärten ».

Des weiteren bietet Das Maison du Conte auch professionellen Erzählern, Erziehern und Betreuern von Kleinkindern, Lehrern und Amateuren verschiedene Fortbildungen in Form von Praktika und Workshops an.
Um die Grundsätze der Disziplin zu übermitteln organisiert Das Maison du Conte ausserdem innerhalb und ausserhalb ihrer Mauern, Konferenzen und Diskussionsrunden, animiert von Künstlern und anderen Referenten. Die regelmäßige Veranstaltung « Grand Dire » (grosses Sagen) bietet Gelegenheit zur Gegenüberstellung verschiedener Standpunkte von Wissenschaftlern, Intellektuellen und Forschern einerseits und Künstlern andereseits zu verschiedenen Themen (Geschichten für Kinder, Mythologien, Märchen, Sprache … )


Aufführungen und Veranstaltungen

Jede Saison veranstaltet Das Maison du Conte in Zusammenarbeit mit dem Teatrum André Malraux mehrere Vorstellungen von jungen und anerkannten Künstlern in dem multifunktionalen Saal des Maison du Conte (70 Plätze) oder im Teatrum André Malraux von Chevilly-Larue (400 Plätzte).
Die grösseren Events (Grand Dire, Les Jardins …) bieten ebenfalls die Gelegenheit diese Stücke aufzuführen.

Sensibilisierung und kulturelle Aktion

Das Maison du Conte entwickelt mit seinen Künstlern und denen des Kulturzentrums von Chevilly-Larue Aktionen in Schulen, Kindergärten und Bibliotheken …
Die Geschichtenerzähler engagieren sich auch für Männer und Frauen im Gefängnissen und organisieren Erzählstunden in privaten Haushalten. Sie realisieren ferner in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden oder Vereinen Sammlungen von Erfahrungs- und Zeugenberichte, Erlebnissen, und aktuelle Erzählungen einzelner Personen und Bevölkerungsgruppen.
Diese Projekte sind Teil der grundlegenden Aufgaben Des Maison du Conte. Das Sammeln ist nicht nur Arbeitsmethode und Quelle für die schöpferische Erzählung, sondern auch Mittel der sozialen Verständigung und Bindeglied für die Beziehung des Erzählers zu seinem Publikum. Diese Experimente ermöglichen Dem Maison du Conte den Menschen die keinen Zugang zu Kunst und Kultur haben die Leidenschaft für das Erzählen und die Geschichten zu vermitteln.

Jedes Jahr profitiert ein Publikum von 7000 bis 8000 Personen von diesen Unternehmungen.

DIE PARTNER

Das nationale Netzwerk des Erzählens

Das Maison du Conte ist Mitglied des nationalen Netzwerkes des Erzählens und der Kunst der Rede, welches die professionellen Strukturen, in diesem Bereich zusammenfasst. Diese Strukturen die in ihrer Region und bei ihrer jeweiligen Bevölkerung wirksam werden, sind Ausdruck einer grossen Vielfalt an künstlerischen und kulturellen Projekten mit dem Ziel, gemeinsam die Entwicklung dieser Kunst zu fördern.

FEST

In der vorigen Saison wurde ein Projekt für eine Europäische Gemeinschaft des Erzählens in die Wege geleitet. Mit drei anderen Strukturen in Norwegen, Schweden und Grossbritanien ist das Maison du Conte mit Abbi Patrix eine der Gründerorganisationen. Die Ziele dieser Initiative sind die Unterstützung der Entwicklung des Erzählens durch Verbreitung von Informationen, die Förderung der Bekanntmachung durch profesionnelle Strukturen und die Schaffung eines echten europäischen Netzwerkes.
Im August 2008, haben sich 60 Akteure aus verschiedenen kulturellen Einrichtungen aus 17 Ländern Europas für drei Tage in Schweiz getroffen.